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2006

Die Lunge der Orgel

Der Luftstrom für die Erzeugung der Töne wird über ein System von Holzkanälen und Bälgen zu den einzelnen Pfeifen in der jeweils nötigen Menge und dem richtigen Druck geführt werden. Dazu brauchen – wie beim Spielen eines Blasinstrumentes auch – tiefe Töne viel Luft – aber niedrigeren Druck, hohe Töne weniger Luft – aber höheren Druck. So stehen bei den Pfeifen eines jeden Manuals ein Balg für die Tiefe und einer für die Höhe. Auf den Bälgen sieht man rote, an ihrer Oberfläche versiegelte Ziegelsteine liegen. Durch deren Gewicht wird der Druck des erwarteten Klanges der Register genau einreguliert. Sie müssen also genau so auf den Bälgen liegen und dürfen sich auch bei wechselnder Luftfeuchtigkeit nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen, wodurch ihr Gewicht höher und der Druck größer würde. Im Pedal mit den größten und tiefsten Pfeifen, die im Orgelgehäuse ganz hinten stehen, gibt es für die große erforderliche Luftmenge sogar drei Bälge, von denen einer besonders auffällt: Er ist ausschließlich für die zwölf tiefsten Töne zuständig. Diese nehmen so viel Raum ein wie die Pfeifen eines kompletten Manualwerkes und klingen für das 32-Fuß-Register. Es reicht hinab bis zu etwa 16 Hertz und ist weniger vom Ohr hörbar als vielmehr mit dem ganzen Körper, aber auch am Vibrieren der Kirchenbänke, zu erspüren.
weiterführende Literatur
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Gebläse und Hauptbalg im Balghaus, im Turmraum platziert und damit vom Kirchenraum aus unhörbar, hier wird die gewaltige Luftmenge erzeugt
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Die Bälge sind mit roten Ziegelsteinen beschwert.