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1618-1648

Oppenheim im Dreißigjährigen Krieg

Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg bei Prag und dem Untergang der kurzfristigen Regentschaft des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. in Böhmen wurde die Kurpfalz zum Schauplatz kriegerischer Ereignisse, in deren Folge Truppen der katholischen Liga unter Don Ambrosius Spinola Oppenheim besetzten. Ein Reiterporträt des spanischen Generals Spinola mit Oppenheim im Hintergrund erinnert an die Rekatholisierung Oppenheim im Jahre 1620. In der Folgezeit, d.h. bis ca. 1624 hatte sich die militärische Lage zunächst deutlich zugunsten des Kaisers und seiner Verbündeten gewendet. Ab 1624 formierten sich dann die protestantischen Gegner Habsburgs zu einer Allianz. Mit der Haager Allianz, welcher sich England, die Niederlande und Dänemark anschlossen, sollte die habsburgische Vormachtstellung zurückgedrängt werden. Nach weiteren Niederlagen, die General Wallenstein den Protestanten beifügte, schien die „Protestantische Sache“ um 1630 gänzlich gescheitert. Die drohende Vormachtstellung des Kaisers im Norden des Reiches rief in dieser Phase des Krieges König Gustav Adolf von Schweden auf den Plan. Gustav Adolf gelang es, mit über 40.000 Mann am 17. September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld nördlich von Leipzig die von Tilly angeführte katholische Liga zu besiegen. Wie Don Ambrosius Spinola ist auch Gustav Adolf von Schweden mit der Oppenheimer Stadtgeschichte eng verbunden. In Oppenheim gelang es Gustav Adolf mit seinem Heer, auf Holzflößen den Rhein zu überqueren – ein wichtiges militärisches Ereignis - das in zahlreichen Schriften der Zeit und in einem großen militärischen Panoramabild von Matthäus Merian festgehalten und propagandistisch überhöht wurde. An den Ort des Rheinübergangs bei Erfelden, nahe der Rheininsel Kühkopf erinnert bis heute die sogenannte Schwedensäule, welche 1632 errichtet wurde.
weiterführende Literatur
[1]
Jörg-Peter Findeisen: Gustav II. Adolf von Schweden: der Eroberer aus dem Norden. Gernsbach 2005. Johannes Arndt: Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648. Stuttgart 2009.
[2]
Cicely Veronica Wedgwood: Der Dreißigjährige Krieg. München 1967.
[3]
Carl Wernher: Gustav Adolf in Oppenheim, in: Aus alten Zeiten, Blätter für die Geschichte der ehemaligen Reichsstadt und der Orte des Oberamtes Oppenheim 6 (1911), S. 41-48.
[4]
M. Merian d. Ä., Reiterporträt des Marquis de Spinola, im Hintergrund Oppenheim – Ansicht von Südosten, um 1620.
M. Merian d. Ä. nach W. Hollar, Blick von einer Anhöhe auf das Rheintal bis Worms, rechts die Stadt Oppenheim. Im Vordergrund die schwedische Armee beim Überqueren des Rheins, 1633 (Ausgabe von 1646).
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