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1974-1998

Einst und jetzt – der Bestand der Oppenheimer Glasmalerei

Der einzigartige Bestand an historischer Verglasung verleiht der Katharinenkirche ihre ganz besondere Ausstrahlung – bei Sonnenschein wird der Kirchenraum in ein Meer aus Farben getaucht. Seit dem 15./16. Jahrhundert sind Reparaturarbeiten an der Verglasung der Fenster belegt. Die Zerstörungen des Jahres 1689 haben im Bestand der historischen Glasmalerei schwere Schäden hinterlassen. Dass sich die mittelalterliche Glasmalerei während des Stadtbrandes in der Kirche befand, lässt sich anhand von Ruß-Spuren an den Scheiben noch heute belegen. Im 19. Jahrhundert ergänzte man die historischen Fenster im Osten und im Langhaus der Kirche durch neue Gläser mit mittelalterlicher Motivik. Im Zuge dieser Maßnahmen versetzte man auch die Reste des Passionsfensters aus dem beschädigten Westchor in das mittlere Fenster des Altarhauses. Der Westchor erhielt seine farbige Verglasung erst in den Jahren 1974 - 1998, die eine ältere Verglasung aus hellem Kathedralglas ersetzte. Stets bestand das Bestreben, die Fensteröffnungen nicht nur mit Glas zu verschließen, sondern für die Verglasung bunte Scheiben zu verwenden. Die kostbaren, mittelalterlichen Glasmalereien wurden während des 2. Weltkriegs zum Schutz ausgebaut und erst 1947 wieder eingesetzt. Zudem wurden die Glasfenster zwischen 1991 und 2001 in beispielhaft Weise restauriert und schutzverglast, so dass die Scheiben heute – geschützt und farbenprächtig – der Katharinenkirche ihre einzigartige Aura aus farbigem Licht verleihen.
weiterführende Literatur
[1]
Becksmann, Rüdiger: Die mittelalterliche Farbverglasung der Oppenheimer Katharinenkirche. Zum Bestand und seiner Überlieferung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 357‒405.
[2]
Dölling, Regine: Oppenheim, St. Katharinen. Regensburg 2000. (Große Kunstführer Schnell und Steiner) Band 208.
[3]
Gast, Uwe / Engert, Ulrich: Die Katharinenkirche in Oppenheim. (Meisterwerke der Glasmalerei 5) Regensburg 2012.
[4]
Ivo Rauch: Die Farbverglasung der Oppenheimer Katharinenkirche ‒ Ihre Wiederherstellung zwischen Romanik und Historismus. In: Bornschein, Falko / Brinkmann, Ulrike / Rauch, Ivo: Erfurt, Köln, Oppenheim. Quellen und Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Farbverglasungen Berlin 1996, S. 150–201 u. 264‒272. (Corpus vitrearum medii aevi. Deutschland‒Studien, Bd. 2).
Kreuzigungsszene, heute im Scheitelfenster des Ostchores, ehemals Westchor.
Blick in den Westchor.