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1565

Reformation und Bildersturm

Die Reformation kam erst spät nach Oppenheim. Damals gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der Kurpfalz. Kurfürst Ottheinrich versuchte 1557, die Reformation einzuführen; konnte sich jedoch gegen den Oppenheimer Stadtrat nicht durchsetzen, so dass zunächst auch andere Glaubensgemeinschaften in den Kirchen praktizieren konnten. Erst Ottheinrichs Nachfolger, Friedrich III., reiste persönlich nach Oppenheim, um die Reformation durchzusetzen. Im Zuge dieser gewaltsamen Reformierung kam es zu einem Bildersturm in den Kirchen der Stadt. Diesen unruhigen Zeiten fiel das gesamte kirchliche Inventar zum Opfer. In der Katharinenkirche gingen das Sakramentshaus, der Taufstein, Kruzifixe und zahlreiche Bildwerke verloren. Vor allem die figürlichen Darstellungen aus dem Kirchenraum wurden verbannt. Heute fehlen in der Katharinenkirche jegliche Figuren auf den Tragsteinen. Die vorhandenen Orgeln wurden hingegen nicht zerstört – jedoch wurden die Prospekte übermalt. Glücklicherweise überstanden viele Glasmalereien, Reliefarbeiten und Grabmalen den Bildersturm unbeschadet und sind bis heute erhalten geblieben.
weiterführende Literatur
[1]
Held, Dorothea: "Im Interesse der Kunst und zur Ehre der deutschen Nation". Zur Wiederherstellung von St. Katharinen in Oppenheim 1689 ‒ 1889. Alzey 2009.
[2]
Meyer, Eva: Oppenheim und die Katharinenkirche im Kontext der Reformation. In: Wien, Ulrich A. (Hrsg.): Reformation am Oberrhein. Wahrnehmung von Luther und Calvin in der Region. Speyer 2011.
[3]
[4]
Leere Konsolen am Südquerhaus - der figürliche Schmuck wurde durch den Bildersturm zerstört..
Leere Konsolen an den Pfeilern im Langhaus - der figürliche Schmuck wurde durch den Bildersturm zerstört..