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1855-1857

Vom Umgang mit der mittelalterlichen Glasmalerei

Zwei Kirchenfenster fallen durch ihre Gestaltung und Lage im Kirchenraum aus dem üblichen Rahmen. Zwar handelt es sich um mittelalterliche Verglasung, jedoch befinden sie sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort: Das heute im Osten der Kirche eingebaute Scheitelfenster enthält Scheiben, die 1435/1440 ursprünglich für den Westchor angefertigt worden sind. 1855-1857 wurden die Reste der Befensterung zur Sicherung in das Ostfenster versetzt. Dabei wurden sie auf das erforderliche Maß beschnitten und zu einem kompletten Fenster ergänzt. Das sogenannte „Heylsfenster“ im Nordquerhaus ist ein Kuriosum aus dem 19. Jahrhundert: Es wurde aus 33 verschiedenen mittelalterlichen Fragmenten der rheinländischen mittelalterlichen Glasmalerei zusammengesetzt. Die um 1480/1485 und 1500 entstandenen Einzelteile stammen aus der Sammlung Zwierlein, die Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim ersteigerte und der Katharinenkirche überließ. Unter Verwendung historischer Arbeitstechniken wurden die Fragmente durch den Heidelberger Glasmaler Beiler ergänzt und 1887 eingebaut.
weiterführende Literatur
[1]
Becksmann, Rüdiger: Die mittelalterliche Farbverglasung der Oppenheimer Katharinenkirche. Zum Bestand und seiner Überlieferung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 357‒405.
[2]
Gast, Uwe / Rauch, Ivo: Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim. Rhein‒ und Südhessen. Berlin 2011. (Corpus vitrearum Medii Aevi, Bd. 3, Teil 1: Oppenheim, Rhein‒ und Südhessen)
[3]
[4]
Kreuzigungsszene, heute im Scheitelfenster des Ostchores, ehemals Westchor.
Fenster im nördlichen Querhaus.