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2023

Die Schwalbennestorgel

Nicht alle Fenster im Westchor sind gleich groß. Bei einem Joch fehlt der untere Teil. Eine kleine Tür mit Brüstung ist zu sehen. Früher hing hier eine sogenannte Schwalbennestorgel. Sie fiel dem Brand von 1689 zum Opfer. Heute gint es Überlegungen zum Bau einer neuen Orgel. Die digitale Simulation zeigt, wie das Instrument, das 1689 zerstört wurde, in neuer Form im Raum wirken könnte. Zu sehen ist hier zunächst eine Vorstudie, die es zu konkretisieren gilt. Mit einer Schwalbennestorgel ist vor allem die Musik des 17. Jahrhunderts, die Musik von Buxtehude und Händel, die Lieder von Paul Gerhardt und Johann Franck ganz neu zu erfahren – Musik, die die Woehl-Orgel so authentisch nicht in Szene setzen kann.
weiterführende Literatur
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Blick im Westchor auf die Stelle der verlorenen Schwalbennestorgel
Simulation einer neuen Schwalbennestorgel

1937

Rippenteil aus dem Westchor, roter Sandstein

Dieser Stein einer Rippe entstand bei der Rekonstruktion des Westchorgewölbes in der 1930er Jahren. Die eingeritzte Beschriftung zeigt die vorgesehene Position im Gewölbe an (9. Stein von Rippe C3). Dieser Stein wurde nicht vollendet und ein anderer an seiner Stelle im heutigen Gewölbe verbaut.
weiterführende Literatur
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1934/37

Kreuzblumen, roter Sandstein

Die beiden Kreuzblumen wurden ursprünglich für die Bekrönung von Strebepfeilern geschaffen. Die Stücke zeigen Eisendübel für den Versatz an der Kirche, sind aber kaum verwittert. Der Querschnitt ist nicht wie gewohnt vier- oder achteckig sondern sechseckig, so dass man sie wohl recht bald wieder entfernte. Gemäß ihrer Entstehungszeit wurde das Hakenkreuz recht selbstverständlich als Steinmetzzeichen verwendet.
weiterführende Literatur
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19./20. Jh.

Wasserspeier, roter Sandstein

Viele der Oppenheimer Wasserspeier haben hundeartige Gestalt und wurden ab dem 19. Jahrhundert ersetzt. Davor übten diese Figuren ihre ursprüngliche Funktion als "Speier" am Ende der Wasserableitung aus. Der ausgestellte Wasserspeier saß ursprünglich an der Ostecke des Nordquerhauses. Schon der Körper aus dem 19. Jahrhundert hatte keine wasserführende Funktion mehr. Der Kopf wurde um 1934 ersetzt; letztendlich wurde der Wasserspeier komplett durch eine ähnliche Kopie ausgetauscht.
weiterführende Literatur
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1888

Das Taufbecken

Das Taufbecken in der Vierung der Katharinenkirche wird von einer eigentümlichen Metallkuppel gekrönt, die fomale Parallelen zur historischen Kuppel des Berliner Reichstags aufweist. Dies ist kein Zufall: Die Pläne für das Taufbecken aus dem Jahr 1888 stammen vom Architekten des Reichstags, Paul Wallot (1841–1912), der in Oppenheim aufwuchs. Der Deckel des Taufsteins wurde von seinem Vater gespendet.
weiterführende Literatur
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https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wallot
[2]
https://www.badische-zeitung.de/gipfel-der-geschmacklosigkeit--63048737.html
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Taufbecken.

1880

Schablone aus Metall mit Zeitungspapier

Mit Hilfe solcher Schablonen wurden von den Steinmetzen die Grundformen auf Steine übertragen. Durch das aufgeklebte Zeitungspapier lässt sich dieses Stück nach dem 6. August 1880 datieren. Die Bleistiftbeschriftung verortet die Schablone zum Treppenturm.
weiterführende Literatur
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Schablone

1880

Modelle von Krabben, Gips

Die Modelle für die Blattkrabben vom Strebewerk sind an der Seite nummeriert. Dies half bei der Auswahl und Zuordnung am Bau. Die farbige Bemalung ist erst im 20. Jahrhundert zusammen mit den Aufhängeösen für eine Ausstellung der Stücke entstanden.
weiterführende Literatur
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1880

Probesteine, Stein

Um sich von Qualität und Fertigkeit des Baumaterials zu überprüfen, ließ man um 1880 Probesteine anfertigen. Die ausgestellten Stücke stammen aus dem Steinbruch MiItenberg und der Werkstatt von Aloys Boller, Mannheim. Letzterer wurde für die Restaurierung unter Vertrag genommen.
weiterführende Literatur
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um 1880

Krabbenmodell des Strebewerks

Da die Katharinenkirche im 19. Jahrhundert kein Strebewerk besaß, wurde dieses bei der Restaurierung um 1880 ergänzt. Unter anderem wurde diese Krabbe für die Verzierung der neuen Strebebögen angefertigt. Damit ist das Modell und seine steinerne Umsetzung eine Neuschöpfung ohne mittelalterliches Vorbild an der Kirche. Die modernen Krabben sind der einzige ornamentale Schmuck, der auch auf der schlichten Nordseite der Kirche zu finden ist.
weiterführende Literatur
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um 1880

Fragmente einer Rosenkrabbe, roter Sandstein

Die Krabbe in Rosenform ist ein Rest der gotischen Bauskulptur von den Schrägen des westlichsten Ziergiebels an der Südfassade. Sie zeigt, wie beschädigt der originale Bauschmuck der Fassade im 19. Jahrhundert war. Nach Vorbild dieser mittelalterlichen Reste wurde das Modell für die neuen Krabben (links) geschaffen.
weiterführende Literatur
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um 1880

Modell für Rosenkrabben, Gips

Das Modell aus Gips wurde bei der Restaurierung für den Austausch der beschädigten Originalkrabben (rechts) gefertigt. Lediglich in den Details zeigt sich die Formensprache des 19. Jahrhunderts; die grundlegenden Formen der gotischen Rose wurden hingegen übernommen.
weiterführende Literatur
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um 1880

Köpfe eines Fabelwesens

Diese beiden Köpfe eines Fabelwesens (Drolerie) zeigen beispielhaft, dass man bei der Restaurierung 1880 versuchte, möglichst nahe an der mittelalterlichen Vorlage zu bleiben. Der beschädigte, mittelalterliche Kopf vom westlichsten Wimperg (Ziergiebel) der Südfassade wurde in Gips abgegossen (links). Anhand dieser Vorlage wurde das Modell (rechts) mit ähnlichen Zügen geschaffen, welches in steinerner Umsetzung heute am südlichen Langhaus zu sehen ist.
weiterführende Literatur
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um 1880

Abguss, Lilienspitze, Gips

Das Stück zeigt den Abguss eines Lilienendes aus dem Maßwerk des großen Stirnfensters am Südquerhaus. Umlaufend ist die Nut für die Verglasung zu sehen.
weiterführende Literatur
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um 1880

Abguss, Fragment eines Kapitell, Gips

Die abgegossenen Eichenblätter stammen aus der originalen Kapitellzone des Portals am Südquerhaus. Heute befindet sich dort eine Erneuerung des 20. Jahrhunderts mit komplett abweichender Gestaltung.
weiterführende Literatur
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um 1880

Abguss Rosette, Gips

Die einzige erhaltene Rosette von der Außenwand der südlichen Seitenkapellen wurde um 1880 abgegossen und ein heute verschollenes Modell angefertigt. Die neue Rosette wurde an vier Stellen in den Zwickeln der Südfassade eingesetzt.
weiterführende Literatur
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um 1880

Abguss einer Sonnenuhr, Fragment aus Gips

Die Sonnenuhr an der südlichen Querhausfassade von 1586 wurde im 19. Jahrhundert in Abschnitten abgegossen. Dies ist eines von insgesamt 38 erhaltenen Teilen des gesamten Abgusses. Es zeigt die Zahlen 8-10 der Tageszeit im Negativ und die Bearbeitungsspuren des Quaders. Ein Positiv des Abgusses ist nicht erhalten.
weiterführende Literatur
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um 1880

Abguss einer Inschrift, Gips

Diese, im Abguss gesicherte, Inschriftenzeile stammt von der Gedenkinschrift des Stiftskanonikers Conrad Sutoris († 1456) an der südlichen Kapellenfassade. Links ist der negative Abdruck und rechts das daraus erstellte Positiv zu sehen; der Nachname ist nur im Positiv erhalten.
weiterführende Literatur
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1872-79

Fiale vom Orgelprospekt, Holz

Dieser obere Teil eines neogotischen "Türmchens" (Fiale) gehörte zum ehemaligen Orgelprospekt der Walckerorgel von 1870/72. Die Blattformen waren vergoldet. Im Inneren haben sich Handwerker, die an der Restaurierung ab 1879 beteiligt waren mit Bleistift verewigt.
weiterführende Literatur
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1852

Kanzel und Taufbecken

Die Kanzel am nordöstlichen Vierungspfeiler wurde 1852 in geschönten, neogotischen Formen von Johann Baptist Scholl geschaffen. Die Entwürfe für den Taufstein samt Metallabdeckung in einer Mischung historischer Stilformen entspringen der Feder des aus Oppenheim stammenden Architekten Paul Wallot. Das Ausstattungsstück selbst wurde von Johann Wilhelm Wallot, dem Vater des Künstlers, 1888 gestiftet.
weiterführende Literatur
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Kanzel im Ostchor
Taufstein im Ostchor.
Kuppelförmige Abdeckung des Taufsteins.

um 1840

Blattschmuck Seitenkapellen, Gips

Diese Blätter aus Gips wurden beim Umbau der Seitenkapellen um 1840 für die dortigen Kapitelle und neuen Konsolen hergestellt. Die Gipsteile wurden auf einem Steinkern angebracht und an entsprechender Stelle verbaut. Die ausgestellten Blätter zeigen nur eine Auswahl der verschiedenen Blattformen für Kapitelle und Konsolen. Ab 1879 wurden die hier gezeigten Stücke durch steinerne Exemplare ersetzt; ob alle Stücke der 1840er ausgetauscht wurden, ist durch die heute dick aufgetragene Farbschicht am Blattschmuck der Kapellen nicht zu sagen.
weiterführende Literatur
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1841

Schlussstein, Gips

Der Schlussstein stammt vom Holzgewölbe, das im 19. Jahrhundert als Zwischenlösung im Mittelschiff angebracht wurde. Seine Form geht auf die mittelalterlichen Schlusssteine der Kirche zurück. Die Rosenform aus Gips mit gelblicher Fassung ist auf einer Platte aufgebracht; diese wurde zur besseren Anbringung am Holzgewölbe an der Unterseite rautenförmig eingeritzt. Als man das Gewölbe in Stein rekonstruierte, bewahrte man einige Gipsstücke auf.
weiterführende Literatur
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18./19. Jh.

Die neue Wertschätzung der Gotik

Nach der Auflösung des Stifts im 16. Jahrhundert verfiel die Katharinenkirchebis zum 18. Jahrhundert in einen ruinösen Zustand. Nach den schweren Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 stürzten bis 1703 die meisten Gewölbe der Kirche ein. Um die Kirche weiterhin nutzen zu können, wurde lediglich die absolut nötige Instandhaltung der Dächer vorgenommen: Im Mittelschiff zog man 1708 eine Flachdecke ein.
weiterführende Literatur
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Ansicht der Katharinenkirche von Süden im 18. Jahrhundert

1783

Grabmal

Eberhard Ludwig Erbschenk von Schmittburg, † 1783, Reichsfreiherr, Oberst Eberhard diente als Oberst in holländischen Diensten und war mit Ernestine Elisabeth von Gemmingen zu Bürg verheiratet. Das Denkmal selbst stammt aus der 1837 abgerissenen Sebastianskirche und befand sich ursprünglich dort unter der Kanzeltreppe.
weiterführende Literatur
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1724

Grabstein

Adam Preul, † 1724, Pfarrer, Inspektor. Die Oberfläche des Grabsteins ist bis auf wenige Reste nicht mehr zu erkennen. Bevor Adam Pfarrer an der Katharinekirche wurde, war er in Leutershausen tätig.
weiterführende Literatur
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1714

Grabstein

Anna Catharina Krause geb. von Berckell, † 1714, Ehefrau des Heinrich Kraus. Die Grabplatte ihres Sohns liegt ebenfalls in dieser Kapelle. Das Epitaph des Ehepaares hängt an der Südwand des Westchors.
weiterführende Literatur
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1708

Grabstein

Friedrich Wilhelm Krause, † 1708 Es handelt sich bei dem Verstorbenen um den Sohn von Anna und Heinrich Krause. Die sehr ähnliche Grabplatte der Mutter liegt direkt anschließend in dieser Kapelle.
weiterführende Literatur
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1707 / 1714

Epitaph

Friedrich Wilhelm Krause, † 1708 Anna Catharina geb. von Berckel, Mutter von Friedrich, † 1714 Der Vater und Ehegatten der Verstorbenen Heinrich Julius Krause, kurpfälzischer Stiftsschaffner und Schultheiß in Oppenheim, stiftete 1716 das Epitaph. Die Grabplatten von Friedrich und Anna befinden sich in den Kapellen der Südseite des Langhauses.
weiterführende Literatur
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1702

Grabstein

Johann Friedrich Müller, † 1702, Sohn eines Handwerkers. Es handelt sich um einen Kindergrabstein mit dem Wappen des Vaters. Der Verstorbene war wohl 12 Jahre alt.
weiterführende Literatur
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17. Jh.

Basis einer Säule, heller Sandstein

Die Säulenbasis mit Farbresten gehörte zu einem gefassten Denkmal mit seitlichen Säulen. Im mittigen Dübelloch wurde die Säule verankert und über den Gusskanal mit Blei gefestigt.
weiterführende Literatur
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um 1700

Kopfkonsole, heller Sandstein

Die Konsole mit Voluten zeigt vorne die Umrisse eines entfernten Kopfes und stützte ursprünglich die rechte Säule eines Denkmals. Eine ähnliche Konsole besitzt das Hängeepitaph Krause im Westchor.
weiterführende Literatur
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1682

Grabstein

Simon Friedrich Glaser, † 1682, Kurpfälzischer Beamter (Präfekt) Dies ist einer der jüngsten Grabsteine in der Katharinenkirche sattfinden. Mit dem ausgehenden 17. Jahrhundert sind diese nur noch vereinzelt vorhanden.
weiterführende Literatur
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1641

Grabplatte

Johann Peter Reinigk, † 1641, Rechtsanwalt (Syndicus). Die Grabplatte mit Umschrift und Wappen enthält mittig die Vanitasmotive (Vergänglichkeitssymbole) von Totenkopf und Stundenglas; darunter steht Psalm 31,6 aus der Lutherbibel.
weiterführende Literatur
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1637

Grabstein

Johannes Schwab, Kurpfälzischer Zolleinnehmer, Kirchengeschworener, † 1637 Der Grabstein wurde aus einem ehemaligen Sarkophagdeckel hergestellt. Dies erklärt die ungewöhnlich gelängten Proportionen des Grabsteins.
weiterführende Literatur
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1635

Grabstein

Jacob Pletz, † 1609, Kurpfälzischer Landschreiber. Theodor Friedrich Pletz, † 1635, Rechtsanwalt (Syndicus). Jakob Pletz erhielt ein aufwändiges Epitaph mit Marmor, Vergoldung und Auferstehungsszene, das heute in der Sakristei steht. Der in der Kartusche mit einer in der Inschrift bedachte Theodor war der Neffe von Jacob.
weiterführende Literatur
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Grabstein

1628

Grabplatte

Johann Kaltschmidt, † 1628, Ratsherr. Die Grabplatte im Boden der Kapelle zeigt den gleichen Aufbau wie die Grabplatten in der benachbarten Kapelle aus dem 16./17. Jahhundert: Umschrift, Wappen und Sinnspruch in der Mitte.
weiterführende Literatur
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1620

Hängeepitaph für Walther Happel

Walther Happel, † 1618, Zollbeamter. Catharina Happel geb. Rosenberger Ehefrau des Walther Happel, † 1620 Das rein architektonische Denkmal konzentriert sich auf die zentrale Inschrift für den kurpfälzischen Beamten. Der Grabstein des Walther befindet sich neben der Tür zur Sakristei im Osten der Kirche.
weiterführende Literatur
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Hängeepitaph

1619

Grabstein

Anna Schütz von Holtzhausen geb. von Sickingen, † 1619. Anna war zunächst als Ehefrau des Eberhard Kämmerer von Worms gen. von Dalberg Teil der bekannten Oppenheimer Adelsfamilie. Verwittwet heiratete sie Reinhard Schütz von Holtzhausen, weswegen im Allianzwappen ihres Grabsteins die passenden Wappen der zweiten Ehe wiedergegeben werden.
weiterführende Literatur
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1619

Grabstein

Walther Happel, † 1619, Zollbeamter. Auf der Grabplatte ist neben den Wappen und Inschriften das geflügelte Skelett als Symbol der Vergänglichkeit wiedergegeben. Sein Epitaph befindet sich im Nordturm.
weiterführende Literatur
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1618

Hängeepitaph für Johann Wolfgang Agricola

Johann Wolfgang Agricola, † 1618, Senator. Das versetzte Denkmal besaß ursprünglich wesentlich reicheren Schmuck; an den beiden Seiten des Hängeepitaphs waren farbige Säulen auf Sockeln (Piedestalen) angebracht. Ein Sockelstück dieser verlorenen Konstruktion mit Diamantquader liegt noch auf dem Epitaph.
weiterführende Literatur
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1611

Hängeepitaph der Margarete Schwartz

Margarete Schwartz, Ehefrau von Hans Schwatz Wirt zum Apfelbaum, † 1611. Das Epitaph für die Wirtsfrau belegt den Apfelbaum als gut gehendes Wirtshaus, so dass sich die Familie dieses Bildwerk leisten konnte.
weiterführende Literatur
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um 1610

korinthisches Kapitell, Kalkstein

Das filigrane Kapitell stammt vermutlich von der Säulenrahmung des Epitaphs für Jacob Pletz (†1609) in der Sakristei. Stellenweise sind die ursprüngliche Vergoldung sowie grüne Farbreste der Fassung zu erkennen.
weiterführende Literatur
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1609

Hängeepitaph

Hängeepitaph für Jacob Pletz, † 1609 Am hinteren Ende der Sakristei befindet sich ein kunstvoll gestaltetes Denkmal für Jacob Pletz, gestorben 1609. Es zeigt eine Auferstehungsszene.
weiterführende Literatur
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1608

Grabstein

Agnes von Helmstatt geb. von Venningen, † 1608 Auf dem Grabstein mit umlaufender Inschrift sind zentral die beiden Familienwappen (Allianzwappen Helmstatt und Venningen) der Verstorbenen zu sehen. Umgeben werden diese von vier weiteren Ahnenwappen (Venningen, Landschad oben und Notthafft, Entzberg unten).
weiterführende Literatur
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1606

Grabmal

Ludwig von Frankenstein, † 1606, Grabstein. Nach dem Tod seines Großvaters 1558 übernahm Ludwig die Herrschaft über den Frankensteiner Hof, einem der Oppenheimer Adelshöfe.
weiterführende Literatur
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1599

Grabstein

Johannes Burckhard Ingweiler aus Mainz, † 1599, Bürger, Kirchengeschworener. Vom Grabstein ist nur die obere Hälfte erhalten. Man muss sich den unteren Rest entsprechend der ähnlichen Grabsteine mit Wappen an der benachbarten Ostwand vorstellen. Sein Epitaph hängt im Nordturm.
weiterführende Literatur
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1599

Hängeepitaph für Johannes Burckhard Ingweiler

Johannes Burckhard Ingweiler, † 1599, aus Mainz, Bürger, Kirchengeschworener. Am reich geschmückten Hängeepitaph fehlen heute einige Elemente, wie die seitlichen Säulen. Das bekröndende Wappen und Haar des schlafenden Engels zeigen, dass einige Teile ursprünglich vergoldet waren. Ein Fragment des zugehörigen Grabsteins hängt an der Südwand des Westchors.
weiterführende Literatur
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Hängeepitaph

1598

Doppelepitaph

Wolff Heinrich von Sturmfeder, Edelmann, Kammerjunker, † 1598 Das Epitaph wurde vom Mainzer Bildhauer Gerhard Wolff angefertigt. Es ist das letzte erhaltene Denkmal mit Figuren in der Katharinenkirche. Da die Wittwe erneut heiratete blieb ihr Todesdatum leer.
weiterführende Literatur
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Doppelepitaph
Doppelepitaph

1598

Grabstein

Johannes Melchior Meyel, † 1598, Schaffner (Vermögensverwalter) von Kloster Mariacron. Das Zisterzienserinnenkloster Mariacron, für das Johannes tätig war, lag vor den Toren Oppenheims. Der Grabstein seiner zweiten Frau befindet sich in der südlichen Seitenkapelle.
weiterführende Literatur
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1596

Grabstein

Anna Schulerin, † 1596, 2. Ehefrau des Johannes Melchior Meyel Der Grabstein ihres Mannes, der für das Zisterzienserinnenkloster Mariacron tätig war, befindet sich im Altarhaus.
weiterführende Literatur
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1596

Epitaph einer Familie

Sechs Kinder des Pastors Valentinus Laupaeus und seiner Frau Eulalia Agnes von Biebelnheim, † 1582-96 Die Eltern stifteten das Epitaph 1597 nachdem vier ihrer Kinder 1596 und davor bereits zwei andere verstorben waren. Im Bildfeld sind die Tochter rechts und die fünf Söhne links dargestellt. Die Inschrift gibt für jedes Kind eine Lebenszeit bis auf den Tag genau an.
weiterführende Literatur
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Epitaph

1593

Grabstein

Philip Eckhart Schütz von Holtzhausen, † 1593, Amtmann. Noch 1592 wird der Verstorbene kurz vor seinem Tod als kurpfälzischer Amtmann zu Otzberg und Umstadt angeführt.
weiterführende Literatur
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1591

Grabstein

Gerhard Pletz, † 1591, Sohn des Jakob Pletz Gerhard verstarb mit 21 Jahren und war Sohn des kurpfälzischen Landschreibers, dessen Grabstein im Altarhaus steht.
weiterführende Literatur
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1587

Grabstein

Hans Mohr, † 1587, Kirchenvorsteher der Katharinenkirche. Der Grabstein zeigt mittig das Wappen der Familie Mohr mit einem Bibelspruch. Die eigentliche Gedenkinschrift für den Toten ist in üblicher Weise als Umschrift ausgeführt.
weiterführende Literatur
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1586

Grabstein

Jacob Hormer, † 1582-86, Kirchengeschworener, Kirchenvorsteher. Sechs seiner Kinder. Die Grabplatte liegt in ihrer ursprünglichen Position innerhalb der Seitenkapellen. Beim Umbau der Kapellen um 1840 wurden die neuen, zurückversetzten Stützen auf die Grabplatte gestellt.
weiterführende Literatur
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1584

Grabstein

Hanns Wolff von Bettendorff, † 1584. Hanns war ein Verwandter des Wormser Bischofs Dietrich von Bettendorf. Seine eigenes Amt ist nicht überliefert.
weiterführende Literatur
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1583

Grabstein

Joseph Beyer Bürger, † 1583,, Ratsherr. Friedrich Meyrich, † 1624, Notar, Sekretär der oberrheinischen Ritterschaft, Ratsherr und Bürgermeister. Elias Meyrich d. Ä., † 1642, Ratsherr. Joseph Beyer war der Schwiegervater von Friedrich Meyrich.
weiterführende Literatur
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1582

Epitaph des Adam Gelph

Adam Gelph aus Seligenstadt,Theologe, Schulmeister, Chronist, † 1582 Der in Heidelberg studierte Magister der Theologie war Schulmeister in Oppenheim und als strenger Lutheraner Chronist der Reformation. Das Epitaph seiner Tochter Johanna in ähnlichen Formen befindet sch an der gegenüberliegenden Wand und stand ursprünglich neben seinem.
weiterführende Literatur
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1579

Epitaph

Johanna Gelph, Tochter des Adam Gelph, † 1579 Bereits im Alter von 10 Jahren verstorben, wurde dem jungen Mädchen ein monumentals Denkmal erreichtet. Ein paar Jahre später entstand das Epitaph ihres Vaters; es befindet sich an der gegenüberligenden Wand.
weiterführende Literatur
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1578

Grabstein

Heinrich Beyer, † 1578, Bürger, Ratsherr. Wolfgang Heinrich Beyer, † 1635, Doktor der Rechte. Wolfgang war der Enkel des Heinrich und als rheingrafischer Rechtsanwalt (Syndicus) und Notar in Oppenheim tätig. Seine Inschrift wurde später hinzugefügt.
weiterführende Literatur
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1575

Hängeepitaph

Bartholomäus Brechtel, † 1575, Kurpfälzischer Landschreiber. Klara geb. Koppenstein, † 1558, 1. Ehefrau. Anna geb. Druchlaub,† 1573, 2. Ehefrau. Es ist nur das Schriftfeld des Denkmals erhalten; die umgebende Architektur ist fast komplett verschwunden. Anhand der Umrisse lassen sich seitliche Stützfiguren für das Hängeepitaph rekonstruieren.
weiterführende Literatur
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[4]

1575

Grabstein

Ulrich Leiner, † 1575, Bürger, Ratsherr. Die Grabplatte liegt noch in ursprünglicher Ausrichtung im Boden. Anstelle einer Darstellung des Toten ist das Wappen in der Umschrift zu sehen. Diese Art heraldischer Grabplatten kommt im 16. Jahrhundert auf.
weiterführende Literatur
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1573

Grabstein

Georg Reutlinger, † 1573, Sohn von Johann Georg Reutlinger (?). Der Grabstein für den 7-jährigen ist mit dem passenden Bibelzitat "Lasset die Kinderlein zu mir kommen…" (Markus 10,14) versehen.
weiterführende Literatur
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1572-1587

Epitaph

Marx von Bibesheim d. Ä., Ehefrau Appolonia und Kinder, † 1572-1587 Das Epitaph aus drei Teilen zeigt schlichte Renaissanceformen. Zwischen den Wappen der Eltern ist ein Steimetzzeichen sichtbar, das auch am rechten Pilaster unten zu finden ist.
weiterführende Literatur
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1560

Epitaph

Nikolaus Druchlaub sowie seine Kinder Nikolaus Bechtold und Margarete Agatha,Stadtschreiber, † 1559. Das Epitaph wurde 1560 von seiner Witwe Anna und seinen Kindern gestiftet. Die Rahmung ist dem Zeitgeschmack entsprechend mit Pilastern und einer Muschelform im Giebelfeld gestaltet.
weiterführende Literatur
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1557

Grabstein

Elisabeth Mohr geb. Köbel, † 1557, 2. Ehefrau des Hartmann Mohr. Elisabeth war Tochter des Oppenheimer Stadtschreibers und Humanisten Jakob Köbel, der den Buchdruck von Heidelberg nach Oppenheim brachte.
weiterführende Literatur
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1553

Grabmale und Epitaphien

Die Namen von Conrad von Hantstein und Johannes Burckhard Ingweiler tauchen jeweils an zwei verschiedenen Denkmalen in der Katharinenkirche auf. Es handelt sich einerseits um das Grabmal und andererseits um ein Epitaph. Bei einem Grabmal wird der Tote im unmittelbaren Umfeld beigesetzt – ein Epitaph hingegen dient ausschließlich dem Totengedenken. An den jeweiligen Monumenten ist nicht unbedingt zu erkennen, ob es sich um ein Grabmal oder ein Epitaph handelt. In den Langhauskapellen der Katharinenkirche befinden sich eindeutige Grabplatten, die in den Boden eingelassen worden sind. Andere Grabplatten wurden in späterer Zeit innerhalb der Kirche vor die Wand gestellt.
weiterführende Literatur
[1]
Die Inschriften der Stadt Oppenheim. Bearbeitet von Siegrid Düll. Wiesbaden 1984. (Die Deutschen Inschriften Band 23).
[2]
Fuchs, Rüdiger: Die Katharinenkirche zu Oppenheim als Grablege. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 129‒157.
[3]
[4]
Grabmal im Altarhaus für Conrad von Hantstein †1553
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Epitaph im Altarhaus für Conrad von Hantstein †1553

1553

Epitaph des Conrad von Hantstein Ritter, Oberst, Kriegsrat † 1553

Epitaph des Conrad von Hantstein, † 1553, Ritter, Oberst, Kriegsrat. Das Bildwerk mit Formen der Renaissance stammt aus der Hand des Mainzer Bildhauers Dietrich Schro. Der Grabstein des Dargestellten ist erhalten und in der südlichen Nische des Altarhauses zu finden.
weiterführende Literatur
[1]
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[3]
[4]
Epitaph

1553

Grabstein

Conrad von Hantstein, † 1553, Kriegsrat und Oberst Den Grabstein dominiert das Wappen mit reicher Helmzier in der oberen Hälfte. Das Epitaph Conrads mit plastischer Standfigur des Verstorbenen befindet sich im Südturm.
weiterführende Literatur
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[4]

1548

Gedenkinschrift

Philipp Schneider, Stiftsdekan, † 1548 Die Gedenkinschrift für den Dekan des Katharinenstiftes Schneider (Sartoris) ist durch einen Geistlichen mit Bibel ausgezeichnet. Die Verwitterungen zeigen die ehemalige Anbringung am Außenbau der Kirche.
weiterführende Literatur
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[2]
[3]
[4]

1525

Epitaph der Katherina von Bach

Katherina von Bach, Ehefrau des Philipp von Kronberg, † 1525. Das Denkmal für die Witwe des kurpfälzischen Marschalls und ritterlichem Ratsmitglieds Philipp von Kronberg wurden von dem Mainzer Bildhauers Peter Schro geschaffen und ist das erste mit reinen Formen der Renaissance in der Katharinenkirche.
weiterführende Literatur
[1]
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[3]
[4]
Epitaph der Katherina von Bach
Epitaph der Katherina von Bach

1524

Grabstein

Johannes Droneck, Stiftskanoniker, † 1524 Der verstorbene Kanoniker der Katharinenkirche ist als Priester mit Kelch zwischen dünnen Rosenstämmen dargestellt.
weiterführende Literatur
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[4]

1522

Epitaph

Wolf d. J. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1522, Ritter. Agnes von Sickingen, Ehefrau des Wolf, † 1517. Das erste frei hängende Renaissance-Epitaph der Katharinenkirche benutzt keine gotische Schrift mehr. Die Epitaphien seiner Eltern und seines Bruders befinden sich im Nordquerhaus.
weiterführende Literatur
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[4]
Epitaph

1518/21

Doppelepitaph

Wiegand von Dienheim, Kurpfälzischer Amtmann, † 1518 und Agnes Forstmeistern von Gelnhausen, Ehefrau des Wiegand † 1521. Das Doppelepitaph wurde fragmentarisch aus der 1837 abgerissenen Sebastianskirche in Oppenheim gerettet. Die zweiten Hälfte mit der Figur des Wiegand fehlt.
weiterführende Literatur
[1]
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[4]
Doppelepitaph
Doppelepitaph

1517

Epitaph

Friedrich Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1506, Burgmann, Bürgermeister, Hofmarschall. Katherina von Gemmingen, Ehefrau des Friedrich, † 1517. Die Monumentalfiguren des Doppelepitaphs sind stehend auf Konsolen wiedergegeben. Das Epitaph seiner Eltern befindet sich rechter Hand, das seines Bruders im Südquerhaus.
weiterführende Literatur
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[4]
Epitaph

1505

Epitaph

Hans von Wolfskehl, Ritter,† 1505. Der Kopf und die Hände der gerüsteten Darstellung des Toten fehlen heute. Das Denkmal wurde 1519 in der Werkstatt des Heidelberger Bildhauers Lienhart Seyfer angefertigt und signiert.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
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[4]
Epitaph des Hans von Wolfskehl
Epitaph des Hans von Wolfskehl

1504

Grabstein

Ernst Wal, † 1504, Messpriester (Altarist). Der Verstorbe ist in der üblichen Form für Kanoniker als Priester mit Kelch dargestellt..Er war als Messpriester am Katharinenstift tätig.
weiterführende Literatur
[1]
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[3]
[4]

1504

Grabplatte

Anna von Wolfskehl geb. von Gemmingen, † 1504, Ehefrau des Hans von Wolfskehl. Die Grabplatte wurde umgesetzt und dafür am linken Rand beschnitten; hier fehlt die umlaufende Inschrift. Das Epitaph für ihren Mann befindet sich im Westchor.
weiterführende Literatur
[1]
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[3]
[4]
Grabplatte

1502

Epitaph

Wolf Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1476, Ritter und Bürgermeister. Gertrud von Greiffenklau, Ehefrau des Wolf, † 1502. Anstelle gotischer Baldachine befinden sich hier die Wappen im Kielbogen über den betenden Figuren. Die Epitaphien ihrer Söhne befinden sich linker Hand und im Südquerhaus.
weiterführende Literatur
[1]
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[4]
Epitaph

15./16. Jh.

Lettner und Orgeln in der Katharinenkirche

Die heute hervortretenden Ausstattungsstücke der Kirche – die Orgelempore und die Kanzel – stammen aus dem 19. Jahrhundert. Viele Ausstattungselemente aus dem Mittelalter sind demgegenüber nicht mehr erhalten geblieben. Dazu gehörte der Lettner, der den Chor der Geistlichen vom Bereich der Laien trennte. Diese hochmittelalterliche Raumteilung erstreckte sich zwischen den Pfeilern der Vierung im Osten der Kirche. Mit der Verlegung des Raumes für die Stiftsgeistlichen in den Westchor benötigte man im 15. Jahrhundert einen neuen Lettner. Dieser wurde vor dem Eingang zum Westchor unter die Türme eingebaut. An den Wänden und der Treppe sind heute noch Reste der Sockel, Stützen und Gewölbeansätze erhalten geblieben. Der alte Lettner wurde bis ins 19. Jahrhundert als Standort für eine Orgel benutzt. Durch Schriftquellen belegt, sind Orgeln seit 1344 in der Katharinenkirche nachgewiesen. 1508/09 wird im neuen Westchor eine sogenannte Schwalbennestorgel eingebaut. Heute ist von dieser an der Wand hängenden Konstruktion nur noch die Öffnung in der Nordwand zu erkennen. Zugang zu dieser Orgel erhielt man über das Obergeschoss der Sakristei im Westchor.
weiterführende Literatur
[1]
Broer, Christoph: Die Orgeln der Katharinenkirche. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 473‒488. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland‒Pfalz. Kreis Mainz‒Bingen: Verbandsgemeinde Nierstein‒Oppenheim. Bearbeitet von Dieter Krienke. Band 18.3. Worms 2011. Generaldirektion Kulturelles Erbe Mainz Dokumentationsarchiv. Schöbel, Tina u.a.: Abschlussdokumentation.
[2]
Arens, Fritz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Bau und Ausstattung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 9‒37.
[3]
[4]
Reste des spätgotischen Lettners zwischen den Türmen.
Reste des spätgotischen Lettners zwischen den Türmen.

sp. 15. Jh.

Fragment eines Bildwerks, gelber Sandstein

Die Figuren auf Konsolen stammen von einem ehemaligen Ausstattungsstück der Katharinenkirche. Die spätgotische Skulptur befand sich vor einer Wand und bildete vermutlich die Rahmung oder Stütze eines größeren Bildwerks.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

15. Jh.

Knotenpunkt aus dem Westchor, heller Sandstein

Das Fragment zeigt einen Punkt, an dem sich die Rippen des spätgotischen Gewölbes im Westchor getroffen haben. Dieser Knotenpunkt mit Buckellaub ist einer von drei erhaltenen Originalen. Anhand dieser und der Rippenansätze wurde das eingestürzte Westchorgewölbe rekonstruiert.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

15. Jh.

Grabstein?

Denkmal einer Unbekannten, 15. Jahrhundert. Diesem Denkmal fehlt die umlaufende Inschrift und die Wappen; man sieht noch die dafür vorgesehenen Dübellöcher. Erhalten blieb die mittige Figur der betenden Verstorbenen mit Rosenkranz unter einem spätgotischen Bogen.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Grabstein?

1493

Grabstein

Johannes Budeller, Stiftsvikar, † 1493 Der Vikar des Katharinenstiftes erhielt eine Grabplatte mit Wappen. An sein kirchliches Amt erinnert der darunter dargestellt Messkelch.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1477

Grabstein

Dyeczo, Stiftskanoniker, † 1477. Die Grabplatte zeigt den Kanoniker der Katharinenkirche im priesterlichen Gewand und einen Kelch haltend. Dies ist das früheste Beispiel einer großformatigen Platte für einen Kanoniker mit Darstellung des Verstorbenen in der Katharinenkirche.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1476

Zum ewigen Angedenken

Wolfgang III. Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, (* 4. September 1426 in Oppenheim; † 20. September 1476 in Oppenheim) war Hofmarschall des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz. Er war der zweite Sohn von Johann XVII. Kämmerer von Worms, der ab 1390 erwähnt wird und am 2. Juli 1431 in der Schlacht von Bulgnéville fiel. Seine Mutter Anna - die Tochter von Hans und Guitgin von Helmstatt - starb am 10. Juni 1466 und wurde in Oppenheim beigesetzt. Wolfgang III. heiratete 1444 Gertrud von Greiffenklau zu Vollrads († 10. August 1502, bestattet in der Katharinenkirche in Oppenheim).
weiterführende Literatur
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_III._K%C3%A4mmerer_von_Worms
[2]
[3]
[4]
Grabdenkmal von Wolfgang III. Kämmerer von Worms.

1465

Gedenkinschrift

Konrad Fleischer, Stiftskanoniker, † 1465 Durch starke Beschädigungen an der Platte wurde sie von ihrem ursprünglichen Anbringungsort am Außenbau in den Inneraum geholt. In der Inschrift ist Konrads Nachname in Latein (Carnificius) angegeben.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Gedenkinschrift

1461

Grabstein

Heinrich Schraß von Ülversheim, Edelknecht, Burgmann, † 1461 Die Platte besitzt einen schlichten Aufbau mit Umschrift und Wappen; sie verzichtet auf die Darstellung des Verstorbenen. Ursprünglich lag die Platte in der nördlichen Nebenapsis im Osten der Kirche.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1459

Grabstein

Katherina von Sorgenloch, † 1435, 1. Ehefrau von Johann Adolf von der Jungen Abend. Agnes von Udenheim, † 1459, 2. Ehefrau des Johann Adolf von der Jungen Abend. Dieser Grabstein zeigt außen die klassische Umschrift für die erste Ehefrau und die beiden zughörigen Wappen (Jungen Abend, Sorgenloch) im MIttelfeld; die Inschrift für die zweite Ehefrau wurde mit ihrem Wappen (Udenheim) in das Mittelfeld eingefügt.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1459

Grabstein

Peter Ort, aus Kaiserslautern, † 1459 Die Grabplatte mit Umschrift zeigt in der Mitte das Wappen der Familie Ort: die rechte Hälfte eines Rades.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

um 1450

Gedenkinschrift für Johannes Duphus

Gedenkinschrift für Johannes Duphus Stiftskanoniker, Messpriester, † um 1450 Neben der Inschrift für den Messpriester (Altarist) des Katharinenstifts ist ein Kelch und die sogenannte Benedictus-Hand wiedergegeben. Dies sind typisches Motive für die Inschriftentafeln der Kanoniker.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1450

Gedenkinschrift

Johannes Duphus, Stiftskanoniker, Messpriester, † um 1450 Neben der Inschrift für den Messpriester (Altarist) des Katharinenstifts ist ein Kelch und die sogenannte Benedictus-Hand wiedergegeben. Dies sind typisches Motive für die Inschriftentafeln der Kanoniker.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Gedenkinschrift

1443

Grabplatte

Anna von Frankenstein, † 1443, Ehefrau des Johann von Wolfskehl. Die Grabplatte mit betender Figur der Toten zeigt ungewöhnlicherweise die Wappen nicht neben dem Kopf sondern an den Füssen. Das zweite Wappen befand sich an der ausgebrochenen Stelle unten rechts.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1439

Werkmeisterbuch von Hans Hammer

Hans Hammer war Steinmetz und Werkmeister am Münster zu Straßburg. Er verstarb vor dem 17. November 1519. Seine Ausbildung erhielt er um 1460-1472 unter Jodok Dotzinger. 1486 erfolgte seine Ernennung zum Münsterwerkmeister. Als sein wichtigstes Werk gilt die ab 1486 errichtete Kanzel des Straßburger Münsters, zu der in der Straßburger Münsterbauhütte noch der Originalentwurf erhalten ist. Um 1488 soll Hammer am Bau des Martinsturmes am Baseler Münster tätig gewesen sein. Im Werkbuch des Hans Hammer haben sich Skizzen erhalten, die vermuten lassen, dass er an der Einwölbung des Oppenheimer Westchores, der 1439 geweiht wurde, beteiligt war. Aufgrund seiner Funktion als Werkmeister der Straßburger Münsterbauhütte darf Hammer ohne weiteres zu den bedeutendsten Baumeistern der deutschen Spätgotik gerechnet werden.
weiterführende Literatur
[1]
Hanschke, Julian: Das spätgotische Gewölbe des Westchores der Oppenheimer Katharinenkirche Rekonstruktion nach einem mittelalterlichen Bauplan. S. 69-76
[2]
[3]
[4]
Gewölbegrundriss des Westchores der Oppenheimer Katharinenkirche im Skizzenbuch des Hans Hammer, Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (Cod. Guelf. 114.1 Extrav., Fol 49).

1438

Gedenkinschrift

Nikolaus Kern aus Kaub, Stiftskanoniker, † 1438 Der Stiftskanoniker der Katharinenkirche hat in Heidelberg studiert. Ursprünglich befand sich die Platte am Außenbau der Kirche.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Gedenkinschrift

1437/44

Epitaph

Heinrich zum Jungen, Edelknecht, Burgmann, Schultheiß, † 1437 und Gisela von Wickersheim, Ehefrau des Heinrich, † 1444. Auf der Rückseite befindet sich eine ältere Version des Grabmals, die zu großen Teilen bereits ausgeführt war als man sich für eine moderne Variante entschied. Die Ausführung auf der Vorderseite passt sich den zeitgleichen Epitaphien anderer Adelsgeschlechter an.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Epitaph des Heinrich zum Jungen
Epitaph des Heinrich zum Jungen

1431

Grabstein

Katherina zu der Kannen, † 1431. Ehefrau des Johann zum Rebstock. Der Namenszusatz zeigt, dass Katharinas Familie das seit 1314 belegte Gasthaus "Zur Kanne" in Oppenheim betrieb, in welchem Luther 1521 übernachtete.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1425

Grabplatte

Greta, Witwe des Jacob zum Calc, † 1425. Die Grabplatte zeigt den verbreiteten Typus der betenden Verstorbenen unter einem gotischen Bogen mit Umschrift und Wappen in den oberen beiden Zwickeln.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1423

Grabplatte

Johanna von Steinkallenfels, † 1423, Ehefrau von Ritter Dammo Knebel von Katzenelnbogen. Der stark abgelaufene Grabplatte mit betender Frau unter einem gotischen Bogen gehört zum üblichen Darstellungstypus der Zeit. Der Grabstein ihres Schwiegervaters befindet sich im südlichen Nebenraum.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1415

Zum ewigen Angedenken

Johann XI. Kämmerer von Worms, genannt von Hohenstein, (* um 1345; † 9. Oktober 1415) war ein deutscher Adeliger im Dienste der Kurpfalz. Johann XI. war zwei Mal verheiratet: In erster Ehe mit Elisabeth von Wunnenberg († 1397), Tochter des Oppenheimer Reichsschultheißen Philipp von Wunnenberg. Nach deren Tod schloss er am 26. März 1398 eine zweite Ehe mit Anna von Bickenbach († 22. Mai 1415).
weiterführende Literatur
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_XI._K%C3%A4mmerer_von_Worms
[2]
[3]
[4]
Grabdenkmal von Johann XI. Kämmerer von Worms.

1415

Epitaph

Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1415, Pfälzischer Hofmeister in Heidelberg sowie Schultheiß, Burgamtmann in Oppenheim. Anna von Bickenbach, † 1415, 2. Ehefrau des Johann. Die rekonstruierte Farbfassung aus dem 19. Jahrhundert zeigt ansatzweise wie bunt die mittelalterlichen Denkmäler waren. Die Grabsteine von Johanns Mutter (Demud), 1. Ehefrau (Elisabeth von Wunnenberg) und vier Kinder (Johann, Greta, Anna, Ida) sind ebenfalls in der Katharinenkirche erhalten.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Epitaph

1414

Der Frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener

Zu den wenigen namentlich bekannten Steinmetzen, die an St. Katharinen gearbeitet haben, zählt der Frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener. Um 1414/1415 taucht sein Name im Zusammenhang mit dem südlichen Portalbau am Westchor der Oppenheimer Katharinenkirche in den Urkunden auf. Gerthener entstammte einer angesehenen Frankfurter Steinmetzfamilie. Nach dem Tode seines Vaters übernimmt Madern Gerthener dessen Werkstatt. Nach einer mehrjährigen Wanderschaft, die ihn vermutlich nach Ulm und Prag führte, kehrt Gerthener nach Frankfurt zurück. Als Werkmeister des Rates (seit 1395) und des Bartholomäusstiftes (seit 1409) ist er für das Bauwesen in der Reichsstadt verantwortlich. Zu seinen Bauaufgaben zählte der Brückenbau und der Bau der Wehranlagen in Frankfurt. 1400 und 1427/28 errichtete er den Eschenheimer Turm, den er mit zwei von ihm erstellten Wappenreliefs schmückte. Als Bildhauer schuf Gerthener zudem zahlreiche Grabmale für die Frankfurter Patrizierschicht. Sein Hauptwerk war der Kaiserdom St. Bartholomäus, wo er die Einwölbung des Querhauses vornahm und mit der Errichtung des Turmbaus begann. Dieser wurde erst im frühen 16. Jahrhundert nach seinen Plänen vollendet. Aufgrund stilistischer Parallelen werden Madern Gerthener auch Arbeiten an den weiteren Frankfurter Sakralbauten zugeschrieben. Seine bedeutende Stellung unter den spätgotischen Werkmeistern bezeugt seine für das Jahr 1419 nach Straßburg bezeugte Reise, wo – nach dem Ableben des Straßburger Münsterbaumeisters Ulrich von Ensingen – der weitere Ausbau des Straßburger Münsterturmes beraten wurde.
weiterführende Literatur
[1]
Leonhard Kraft: Die Baugeschichte der Oppenheimer Katharinenkirche im Mittelalter. In: Ernst Jungkenn: Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und seiner Kirchen, Darmstadt 1938, S. 52-55.
[2]
Fischer, Friedhelm, „Gertener, Madern“ in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 331.
[3]
Bernhard Schütz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin/New York 1982 (Beiträge zur Kunstgeschichte 17), S. 298.
[4]
Johann Josef Böker, Anne-Christine Brehm, Julian Hanschke, Jean-Sébastien Sauvé: Architektur der Gotik. Ulm und Donauraum. Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen aus Ulm, Schwaben und dem Donaugebiet. Salzburg 2011.
Der Frankfurter Domturm geht auf eine Planung des Dombaumeisters Madern Gerthener zurück.

1411

Grabstein

Ida, † 1411, Tochter des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg. Ida war eine Schwester von Anna, deren Hochgrabmal in der nördlichen Nebenapside steht. Das elterliche Epitaph befindet sich rechter Hand an der Westwand.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1410

Hochgrab

Anna, Tochter des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1410. Dieses qualitativ hochwertige und vielbeachtete Kunstwerk des Weichen Stils stammt vom Frankfurter Bildhauer Madern Gerthener. Die Inschrift ist ein frühes Beispiel in deutscher Sprache.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Hochgrab

1407

Das Verkündigungsportal zwischen Langhaus und Westchor

Zwischen den aus romanischer Zeit stammenden Westtürmen wurde im frühen 15. Jahrhundert ein neues Portal eingebaut: Heinrich von Bretheim erhält um 1407 19 Gulden für Bildwerke, die zu diesem Portal gehören. Die Schauseite des Verkündigungsportals und die benachbarten Türme bildeten zu dieser Zeit die Westfassade und damit den Abschluss der Kirche. Das Bildprogramm des Portals zeigt die Verkündigung an Maria: Maria sitzt am Lesepult auf der rechten Seite, ihr gegenüber ist der Verkündigungsengel wiedergegeben. Der Engel wird von Gottvater begleitet, der einen Sendstrahl zu Maria schickt. Auf diesem Sendstrahl sind rechts das Christuskind mit Kreuz und die Taube des Heiligen Geistes dargestellt. Bereits ab 1414 entscheidet man sich, einen Westchor zu bauen und gegen die Westfassade zu setzen. Damit rückt das neue Portal von der Fassade in den Innenraum der Kirche.
weiterführende Literatur
[1]
Arens, Fritz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Bau und Ausstattung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 9‒37.
[2]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland‒Pfalz. Kreis Mainz‒Bingen: Verbandsgemeinde Nierstein‒Oppenheim. Bearbeitet von Dieter Krienke. Band 18.3. Worms 2011. Generaldirektion Kulturelles Erbe Mainz Dokumentationsarchiv. Schöbel, Tina u.a.: Abschlussdokumentation. Hanschke, Julian: Oppenheim am Rhein: Baugeschichte, Baudenkmäler, Stadtgestalt. Baugeschichtliche Forschungen zum historischen Stadtbild von Oppenheim am Rhein. Karlsruhe 2010. (Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte, Band 16)
[3]
Schnabel, Berthold/Schöbel, Tina: Oppenheim, St. Katharina. Kollegiatstift. In: Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 3 M‒R herausgegeben von Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer und Charlotte Lagemann (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 26.3). Kaiserslautern 2015, S. 478‒517.
[4]
Schütz, Bernhard: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin / New York 1982. (Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 17)
Zeichnung des Verkündigungsportals.
Historische Fotografie des Verkündigungsportals, 1877.
pictverkuendigungsportal3.jpg

1407

Ein römisch-deutscher Kaiser auf der Burg Landskron

Wie es scheint, dürfte im frühen 15. Jahrhundert auch die Pfalzgrafschaft bei Rhein als Stifter an St. Katharinen involviert gewesen sein. So fällt die Errichtung des Westchors bald nach 1400 in die frühe Phase der kurpfälzischen Pfandschaft bzw. in die Regierungszeit König Ruprechts von der Pfalz und seines Sohnes Ludwigs III. Wie am Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses wurde der Frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener als planender Werkmeister berufen. 1410 starb König Ruprecht in Oppenheim auf Burg Landskrone, die ihm nachweislich als Residenz während seiner häufigen Oppenheimer Aufenthalte diente, darunter im September 1403 und 1405 bei einem Kurfürsten-Treffen in Oppenheim. Als weiteres Indiz für eine pfälzische Einflussnahme stellt die allerdings unver-bürgte Überlieferung dar, dass 1632 das Herz Friedrichs V. von der Pfalz im Westchor der Oppenheimer Katharinenkirche bestattet wurde.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
https://www.deutsche-biographie.de/gnd118750410.html#ndbcontent
[3]
[4]
Ruprecht von der Pfalz

1401

Hochgrab

Dammo Knebel von Katzenelnbogen, † 1401, Ritter. Der Ritter im Waffenrock ist auf einem Hund unter einem für diese Zeit modernen Baldachin dargestellt.Der Grabstein seiner Schwiegertochter Johanna befindet sich im nördlichen Nebenraum.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Hochgrab

14.-18. Jh.

Totengedenken – Denkmale in der Katharinenkirche

Trotz des konfessionellen Bildersturms, verschiedener Kriege und anderer Katastrophen sind bis heute etwa 100 Grabmale und Epitaphe seit dem 14. Jahrhundert erhalten geblieben. Allerdings entsprechen die heutigen Aufstellungsorte der Denkmale nicht unbedingt der historischen Situation. Die Katharinenkirche kann man als „Bilderbuch“ für die Gestaltung der Grabdenkmale verstehen: Die architektonische Gestaltung entspricht dem jeweiligen Zeitgeschmack. Ab 1347 sind einfache Platten mit einer Umschrift und Wappen erhalten, die im späten 14. Jahrhundert mit einer zweiten Umschrift und nahezu lebensgroße Figuren der Verstorbenen versehen sind . In der Folgezeit kommen sowohl Hochgrabmale für Einzelpersonen als auch Doppelgrabmale vor. Im 15. Jahrhundert finden sich Hoch- und Wandgrabmale sowie Epitaphe für Stifter und Adelige. Einige Tafeln für die Kanoniker fallen etwas schlichter aus und werden lediglich mit einer kleinen Figur oder einem Kelch versehen. Für die Kanoniker des Stifts wurden teilweise Gedenkinschriften an den Außenwänden der Seitenkapellen eingemeißelt, wo sie heute noch zu finden sind. Bei vielen Grabmalen finden sich auch Wappen mit Helmzier. Unter den Grabmalen der Katharinenkirche sind bedeutende Familienmitglieder des lokalen Adels sowie Angehörige des Stifts vertreten. Die beeindruckende Qualität der Oppenheimer Denkmale zeigt sich auch darin, dass seit der Mitte des 18. Jahrhunderts Grabinschriften dokumentiert und Zeichnungen angefertigt worden sind.
weiterführende Literatur
[1]
Die Inschriften der Stadt Oppenheim. Bearbeitet von Siegrid Düll. Wiesbaden 1984. (Die Deutschen Inschriften Band 23).
[2]
Fuchs, Rüdiger: Die Katharinenkirche zu Oppenheim als Grablege. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 129‒157.
[3]
[4]
Grabmal der Anna von Dalberg.
Grabdenkmal des Konrad von Hantstein.
Grabdenkmäler im Westchor.

13.-15. Jh.

Reich ausgestalteter Innenraum – Fragmente verlorener Ausstattungsstücke

Betrachten wir das Innere der Katharinenkirche, wirkt es durchaus nicht karg. Allerdings war die mittelalterliche Ausstattung noch deutlich reichhaltiger. Heute fehlen die Altäre in den Seitenkapellen ebenso wie das Chorgestühl, das Sakramentshaus, der Lettner und die Sängerempore. Daneben gehörten sicherlich auch Bildwerke und weitere Architekturelemente zur ursprünglichen Ausstattung. Vermutlich war der Fußboden der Katharinenkirche einst mit verzierten Fliesen ausgelegt; entsprechende Fragmente aus dem 13. Jahrhundert haben sich erhalten. Das Fragment einer Kleinarchitektur aus dem 15. Jahrhundert zeigt, dass auch Reliefs mit der Darstellung biblischer Szenen zur Ausstattung gehörten. Vermutlich sind auch einige Grabmale und Epitaphe im Verlauf der Jahrhunderte verloren gegangen. Durch überlieferte Abschriften der Inschriften sind diese zumindest namentlich bekannt.
weiterführende Literatur
[1]
Die Inschriften der Stadt Oppenheim. Bearbeitet von Siegrid Düll. Wiesbaden 1984. (Die Deutschen Inschriften Band 23).
[2]
Schöbel, Tina u.a.: Inventarisierung von Architekturfragmenten und Gipsabgüssen der Katharinenkirche Oppenheim Mai – November 2013. Universität Heidelberg 2014.
[3]
[4]
Fragment des verloren geglaubten Grabmals der Anastasia von Helmstett von 1614

spätgotisch

Schlussstein mit Christuskopf, heller Sandstein

Der Schlussstein mit dem Antlitz von Christus stammt nicht aus der Katharinenkirche sondern aus der 1837 abgerissenen Sebastianskirche in Oppenheim. Es saß im Scheitelpunkt eines Kreuzrippengewölbes, die Ansätze der vier Rippen sind seitlich noch zu sehen. Ein weiterer Schlussstein dieser Art ist am ehemaligen Standort der Sebastianskirche noch in einer Gartenmauer zu finden.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1397

Grabstein

Elisabeth von Wunnenberg, † 1397. Sie war die erste Ehefrau des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg. Die Tote ist sehr traditionell auf einem Kissen liegend dargestellt. Die Grabsteine ihrer Kinder sind in den nördlichen Seitenkapellen erhalten, der ihres Vater steht zwei Denkmäler weiter rechts, der ihrer Mutter Margaretha nördlich der Kirche.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Grabstein

1383

Grabstein

Greta, Tochter des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1383. Greta ist die Schwester von Johann, dessen Grabstein links zu sehen ist. Beide Grabmäler wurden von der gleichen Werkstatt gefertigt und lagen ursprünglich im Boden.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Grabstein

1383

Grabstein

Johann, Sohn des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, † 1383. Johann ist der Bruder von Greta, deren Grabstein rechts zu sehen ist. Aus dem Geschlecht der von Dalbergs sind mehrere Denkmäler in der Katharinenkirche vorhanden, so auch von Johanns Mutter (nördlicher Nebenraum Osten) und Vater (Südquerhaus).
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Grabstein

1362

Grabstein

Philipp von Wunnenberg, † 1362, Ritter, Schultheiß und Ratsherr. Der Vater von Elisabeth von Wunneberg (Grabstein links in der Nische) war Schultheiß und Ratsherr in Oppenheim als auch kurmainzischer Statthalter (Vizedom) im Rheingau.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1348

Gedenkplatte

Demud, Tochter des Ritters Peter von Biebelnheim, † 1348. Dies ist eines der ältesten figürlichen Denkmäler der Katharinenkirche. Es handelt sich um die Mutter des Johann X. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg und somit um die Großmutter von Johann und Greta, deren Grabsteine in der westlichen Nachbarkapelle aufgestellt sind.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
Gedenkplatte
Gedenkplatte

1347

Grabstein

Elisabeth, Ehefrau des Frigscho geb. Schefer, † 1347. Johannes Glan, Bürgermeister, Schöffe, † 1500. Der älteste, erhaltene Grabstein der Katharinenkirche mit Umschrift von 1347 wurde um 1500 abermals für eine Grabinschrift benutzt: die alte Inschrift wurde belassen und die neue Inschrift in der MItte hinzugefügt.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1332-1333

Der Mainzer Dom und die Katharinenkirche in Oppenheim

Eine interessante architektonische Parallele stellen die Langhauskapellen am Mainzer Dom dar, die mit ihren Maßwerkfenstern und Ziergiebeln Elemente des Oppenheimer Langhauses vorwegnehmen. Eine Verbindung mit dem Mainzer Dom bildete zudem der Vierungsturm der Oppenheimer Katharinenkirche, der in der Anlage des gotischen Ostturms am Mainzer Dom ein Pendant besitzt. Gleichwohl war auch im 14. Jahrhundert der städtische Rat am Bau der Kirche beteiligt: Hierauf weist das berühmte Rosenfenster hin, welches die Langhausfront um ein besonders prachtvoll gestaltetes Einzelelement bereichert. Die 1332/33 angefertigte Verglasung zeigt die Wappen der 16 bürgerlichen und 16 adeligen Mitglieder des Oppenheimer Stadtparlaments.
weiterführende Literatur
[1]
Wilhelm Franck: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Oppenheim am Rhein. Nach urkundlichen Quellen be- arbeitet. Darmstadt 1859, S. 43.
[2]
Carl Wernher: Rheinhessen in seiner Vergangenheit. Band 6: Oppenheim. Mainz 1925.
[3]
Walther Möller: Die Wappen in den Glasfenstern der Katharinenkirche zu Oppenheim. In: Ernst Jungkenn: Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und seiner Kirchen. Darmstadt 1938, S. 110-126.
[4]
Oliver Auge: Ein kleiner König? Zum 600. Todestag König Ruprechts von der Pfalz (14001410). In: Oppenheimer Hefte 39 (2011), S. 2-29.
C. Hertel, Katharinenkirche – Gesammtansicht von Süden, um 1889.
Hermann Emden: Mainzer Dom von Süd- osten, 1858.

1331

Das Oppenheimer Langhaus und die Liebfrauenkirche in Oberwesel.

Das Oppenheimer Langhaus mit seiner reichen südlichen Maßwerkfront gilt als eine der großen Leistungen der deutschen Hochgotik. Im stilistischen Kontext der beiden Fensterrosen steht das um 1331 entstandene Altarretabel der Oberweseler Liebfrauenkirche, welches – ähnlich wie in Oppenheim – mit einer Folge von Rosetten sowie gotischen Giebeln geschmückt ist. Aufgrund der stilistischen Übereinstimmungen wird vermutet, dass Oppenheimer Bauleute nach der Vollendung des Langhauses an St. Katharinen nach Oberwesel wechselten, um dort die Liebfrauenkirche im Stil der Hochgotik zu errichten.
weiterführende Literatur
[1]
Eduard Sebald u.a.: Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. II. Stadt Oberwesel. München 1997.
[2]
Regine Dölling: Die Liebfrauenkirche in Oberwesel = Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz. Forschungsberichte 6. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2002.
[3]
Bernhard Schütz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin/New York 1982 (Beiträge zur Kunstgeschichte 17).
[4]
Rekonstruktion der Kapellen an der Langhaussüdseite.
St. Katharina zu Oppenheim. Teil der Südfassade., 1885.
pictoberweselliebfrauenkirchealtarretabelvon1332.jpg

1317

Räume für Stift und Stifter – die Seitenkapellen am Langhaus

Der Mainzer Erzbischof, Peter von Aspelt, erhebt die Oppenheimer Pfarrkirche im Jahr 1317 zum Stift. Eine Stiftskirche benötigt im Gegensatz zu einer Pfarrkirche mehrere Kapellen mit Altären. Diese wurden nördlich und südlich der Seitenschiffe entlang des gesamten Langhauses angeordnet und ragten mit einer offenen Bogenstellung in die Seitenschiffe. Heute sind diese Kapellen nur noch zur Hälfte erhalten. Nur in historischen Ansichten ist die ursprüngliche Konstruktion noch zu erkennen. Aus dem Jahr der Stiftserhebung ist an der Südfassade zwischen der zweiten und dritten Kapelle eine Inschrift in deutscher Sprache erhalten geblieben. Die Inschrift belegt einerseits den Bau der Kapellen direkt nach der Erhebung zum Stift, und anderseits verweist sie auf den seinerzeitigen Brotpreis von 4 Heller. Zum Vergleich: Der Leiter der Stiftsschule der Katharinenkirche verdiente im Jahr 720 Heller. In jeder der Kapellen stand einst ein Altar. Von dieser Nutzung sind heute nur noch die kleinen Nischen in den Wänden geblieben. Die früheste Altarstiftung für die Seitenkapellen ist für den vor 1325 errichteten Leonhardaltar bekannt.
weiterführende Literatur
[1]
Die Inschriften der Stadt Oppenheim. Bearbeitet von Siegrid Düll. Wiesbaden 1984. (Die Deutschen Inschriften Band 23).
[2]
Fuchs, Rüdiger: Medieval Inscriptions in the Mainz and Oppenheim Area: New Ideas and New Research. In: Engel, Ute / Gajewski, Alexandra: Mainz and the Middle Rhine Valley. Medieval art, architecture and archaeology. Mainz 2007, S.132‒141. (British Archaeological Association: Conference transactions 30)
[3]
Clemm, Ludwig: Geschichte des St. Katharinenstifts zu Oppenheim. In: Jungkenn, Ernst: Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und seiner Kirchen. Darmstadt 1938, S.61‒109.
[4]
Schnabel, Berthold/Schöbel, Tina: Oppenheim, St. Katharina. Kollegiatstift. In: Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 3 M‒R herausgegeben von Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer und Charlotte Lagemann (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 26.3). Kaiserslautern 2015, S. 478‒517.
Zeichnung: Johannes Franciscus von Wickenburg 1747-52
Die sogenannte „Brotsein-Inschrift“ von 1317 an der Fassade der südlichen Kapellenreihe
pictnischeinkapelle.jpg

1317

Schmuck soweit das Auge reicht: Das prachtvolle Langhaus der Katharinenkirche

Ein besonderes Merkmal der Oppenheimer Katharinenkirche ist die nach Süden ausgerichtete Schaufassade des Langhauses. Im Vergleich dazu wirkt die Nordfassade geradezu schmucklos. Bei gotischen Kirchen ist in der Regel eine aufwändig gestaltete Westfassade üblich. Die besondere Ausrichtung der Schaufassade erklärt sich in Oppenheim durch die Position der Kirche in Beziehung zum Stadtraum: Wenn man so will, präsentiert sich die prachtvolle Südfassade als „Schokoladenseite“ der Kirche zur Stadt hin. Die Art der Gestaltung lässt sich auch als kirchenpolitische Demonstration verstehen: Die Grenze zwischen Mainzer und Wormser Bistum wurde 1258 neu gezogen und verlief südlich der Katharinenkirche quer durch Oppenheim. 1315 wurde die Kirche an den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt verpfändet und 1317 von ihm zum Stift erhoben. Die Südfassade vereint die rein lagebedingte Hauptseite der Kirche und Ambitionen des Erzbischofs in einer komplett in Baudekor aufgelösten Fassade.
weiterführende Literatur
[1]
Arens, Fritz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Bau und Ausstattung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 9‒37.
[2]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland‒Pfalz. Kreis Mainz‒Bingen: Verbandsgemeinde Nierstein‒Oppenheim. Bearbeitet von Dieter Krienke. Band 18.3. Worms 2011.
[3]
Gallet, Yves: Is There a German Decorated Style? Reflections on the Church of St. Catherine (Oppenheim) and German Architecture in the First Half of the Fourteenth Century. In: Engel, Ute / Gajewski, Alexandra: Mainz and the Middle Rhine Valley. Medieval art, architecture and archaeology. Mainz 2007, S.156‒166. (British Archaeological Association: Conference transactions 30)
[4]
Hanschke, Julian: Oppenheim am Rhein: Baugeschichte, Baudenkmäler, Stadtgestalt. Baugeschichtliche Forschungen zum historischen Stadtbild von Oppenheim am Rhein. Karlsruhe 2010. (Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte, Band 16)
Südfassade des Langhauses der Katharinenkirche
Südfassade des Langhauses der Katharinenkirche

um 1317

Schlusssteine aus den Seitenkapellen, roter Sandstein

Die vier ornamentalen Schlusssteine stammen aus den gotischen Seitenkapellen der Kirche. Als man die Kapellen im 19. Jahrhundert zur Hälfte abbrach, war kein Platz mehr für diese Bauskulptur.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

um 1300

Kopf von der Südfassade, roter Sandstein

Der Kopf eines Mannes war Teil des originalen, mittelalterlichen Fassadenschmucks. Er saß ursprünglich am 2. Wimperg (Ziergiebel) über der oberen Fensterzone an der südlichen Langhausfassade. Die Skulptur wurde zunächst mit Steinersatzmasse an der Nase repariert und erst nach erneuter Schädigung ausgetauscht. Heute befindet sich an dieser Stelle ein ähnlicher Kopf, der allerdings in einigen Details, wie den fast geschlossenen Augen, abweichend vom Original gestaltet wurde.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

um 1300

Fragmente einer Rosenkrabbe, roter Sandstein

Die Krabbe in Rosenform ist ein Rest der gotischen Bauskulptur von den Schrägen des westlichsten Ziergiebels an der Südfassade. Sie zeigt, wie beschädigt der originale Bauschmuck der Fassade im 19. Jahrhundert war. Nach Vorbild dieser mittelalterlichen Reste wurde das Modell für die neuen Krabben geschaffen.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

um 1300

Vogelkörper aus rotem Sandstein

Der Vogel gehört zu einer Gruppe zweier kämpfender Vögel, die links im östlichsten Fenster der Südfassade sitzen. Schon im 19. Jahrhundert hatte dieser Vogel seinen Kopf verloren und wurde ausgetauscht.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

um 1300

Lilienspitze aus dem Maßwerk, roter Sandstein

Dieses Maßwerkfragment mit Lilienende stammt aus den Fenstern des Quer- oder Mittelschiffs. Im seitlichen Falz mit Dübelloch saß die Verglasung; die verwitterte Seite befand sich ursprünglich außen.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

1300

Fragment eines Grabsteins

unbekannt, † nach 1300 Das Bruchstück eines Grabsteins wurde beim Bau der spätmittelalterlichen Treppe als Podest zweitverwendet; ein weiteres Fragment der Grabsteins wurde zudem im Treppenaufgang in der Turmwand als Fenstersturz verbaut.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

13. Jh.

Ornamentierte Bodenfliesen

Die keramischen Bodenfliesen mit Motiven des 13. Jahrhunderts wurden seriell hergestellt und als Musterböden verlegt. Teile der Katharinenkirche oder umliegende Gebäude waren damit ausgestattet.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]

13. Jh.

Der romanische Vorgängerbau

Bis zum Bau der neugotischen Orgelempore befanden sich im Langhausjoch zwischen den Türmen noch Reste der romanischen Wandgliederung. Die Gestaltung der Wand lässt darauf schließen, dass der romanische Vorgängerbau mit Gewölberippen ausgestattet war. Nimmt man eine quadratische Vierung vor der archäologisch nachgewiesenen romanischen Apsis an, ergibt sich ein relativ kurzes, vierjochiges Langhaus. Am ehesten vergleichbar ist diese Konzeption der Anlage mit der Kirche St. Peter in Bacharach, die mit der Oppenheimer Wandgliederung in der romanischen Bauperiode weitgehend übereinstimmt.
weiterführende Literatur
[1]
Julian Hanschke: Oppenheim am Rhein, Baugeschichte, Baudenkmäler, Stadtgestalt, Karlsruhe 2010, S. 187-191.
[2]
[3]
[4]
Erhaltenes Schaftgesims der bis ca. 1840 noch erhaltenen romanischen Wandvorlagen im Gewölbejoch zwischen den romanischen Türmen.
St. Peter in Bacharach, vierzonige Wandgliederung aus Seitenschiffarkaden, Emporen, Blendbögen und Obergadenfenstern, In der Bildmitte dreiteilige Wandvorlage mit Schaftgesimsen.

1297

Moderne Gotik – die Architektur des Langhauses

Am Langhaus der Katharinenkirche wurde ab Ende des 13. bis ins 14. Jahrhundert Baumaßnahmen durchgeführt. In den Kölner Schreinsbüchern wird im Jahr 1297 ein Werner von Koldembech aus einer Kölner Steinmetzfamilie als wohnhaft in Oppenheim erwähnt. Er war vermutlich auch am Bau der Katharinenkirche beteiligt. Ursprünglich plante man den Bau eines längeren Langhauses mit einer neuen Westanlage. Diese Planung wurde jedoch nicht ausgeführt. Stattdessen ließ man die westlichen Türme der Vorgängeranlage stehen und schloss den neuen Langhausbau im gotischen Stil direkt an die romanischen Türme an. Dieser Bauteil wurde damals in modernster Gotik ausgeführt. Die verwendeten Formen verweisen auf die Südfassade des Kölner Doms und zeigen auch eine Verwandtschaft zum Straßburger Münster. Die Oppenheimer Kirche steht somit in Modernität und Qualitätin keinster Weise hinter den großen Kathedralbauten ihrer Zeit zurück. Bis ins 19. Jahrhundert besaß die Katharinenkirche eine Besonderheit, die bislang von keinem anderen Kirchenbau bekannt ist: Die seitlichen Kapellenreihen sprangen ursprünglich zur Hälfte in die Seitenschiffe vor und verliehen dem Innenraum damit ein einmaliges Aussehen.
weiterführende Literatur
[1]
Arens, Fritz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Bau und Ausstattung. In: Servatius, Carlo / Steitz, Heinrich / Weber, Friedrich: St. Katharinen zu Oppenheim. Lebendige Steine ‒ Spiegel der Geschichte. Oppenheim 1989, S. 9‒37.
[2]
Schnabel, Berthold/Schöbel, Tina: Oppenheim, St. Katharina. Kollegiatstift. In: Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 3 M‒R herausgegeben von Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer und Charlotte Lagemann (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 26.3). Kaiserslautern 2015, S. 478‒517.
[3]
Hanschke, Julian: Oppenheim am Rhein: Baugeschichte, Baudenkmäler, Stadtgestalt. Baugeschichtliche Forschungen zum historischen Stadtbild von Oppenheim am Rhein. Karlsruhe 2010. (Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte, Band 16) Schütz, Bernhard: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin / New York 1982. (Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 17)
[4]
Schütz, Bernhard: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin / New York 1982. (Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 17)
Langhaus der Katharinenkirche, Blick von Süden mit den alten Türmen auf der linken Seite
Zeichnung: Franz Hubert Müller (1823-36)

1262

Der Kirchenneubau im Stil der Gotik ab 1262

Die gotische Ostanlage besteht aus einer quadratischen Vierung, zwei nördlich und südlich anschließenden quadratischen Querhausarmen und einem rechteckigen Chorjoch, das mit einer polygonalen Hauptapsis schließt. In den Zwickeln zwischen den beiden Armen des Querhauses und dem Chorjoch finden sich Nebenchöre. An der Nordseite ist zwischen Querhaus und Nebenchor ein Treppenturm zur Erschließung des Dachraums und des Vierungsturmes angefügt. Zwischen dem Hauptchor und dem südlichen Nebenchor befindet sich eine Sakristei. Die gotische Ostanlage wurden mit Rippengewölben ausgestattet. Zur Stabilisierung dienen die außen anschließenden Strebepfeiler. Die Ostanlage der Oppenheimer Katharinenkirche ist stilistisch eng mit den Bauten der lothringischen und rheinischen Gotik verwandt. Diagonal gestellte Nebenchöre finden sich an folgenden Vergleichsbauten: St. Yved in Braine (Weihe 1216), St. Martin in Ypern (Baubeginn 1221), Liebfrauen in Trier (um 1235/40), St. Viktor in Xanten (Baubeginn 1263, die Pfarrkirche von Ahrweiler (Baubeginn 1269) und schließlich die Schloßkirche in Pforzheim (ca. 1275-1300).
weiterführende Literatur
[1]
Bernhard Schütz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin/New York 1982 (Beiträge zur Kunstgeschichte 17), S. 123-127.
[2]
[3]
[4]
Ansicht der Ostanlage mit Hauptchor und Nebenchören, Blick von Nordosten.
Trier, Liebfrauenkirche, Grundriss
pictoppenheimkatharinenkirchegrundrissostanlage.jpg

frühes 13. Jh.

Der Vorgängerbau

Die Mauern der Katharinenkirche verraten viel über die Baugeschichte der Kirche: Die romanischen Türme der Katharinenkirche sind bis an der Ost- und Westseite durch jüngere Bauteile umbaut. Die oberen Abschlüsse der Türme wurden nach der Errichtung des jüngeren Westchores aufgestockt: Am Südturm entfernte man das romanische Giebelgeschoß zugunsten eines spätgotischen Glockengeschosses und einer achteckigen Türmerstube; am Nordturm erfolgte eine zweigeschossige Aufstockung. Als Überbleibsel des spätromanischen Westbaus ist der untere Teil die westliche - zwischen den Türmen gelegenen - Mauer zu betrachten. Die enorme Stärke der Westmauer lässt vermuten, dass hier ursprünglich ein romanisches Trichterportal stand. Beide Türme besitzen im Inneren des zweiten Obergeschosses noch einen zugemauerten Durchgang, der zum ehemaligen Dachstuhl der romanischen Kirche führte.
weiterführende Literatur
[1]
Paul Meißner: Zur Baugeschichte der Katharinenkirche zu Oppenheim. In Beiträge zur Kunst und Geschichte des Mainzer Lebensraumes. Festschrift für Ernst Neeb, Mainz 1936, S. 64-80. 1936, S. 76.
[2]
Bernhard Schütz: Die Katharinenkirche in Oppenheim. Berlin/New York 1982 (Beiträge zur Kunstgeschichte 17), S. 22-38.
[3]
[4]
Der romanische Südturm, eingezwängt zwischen Westchor und Langhaus, Ansicht von Südosten
Vermauerte Emporenöffnung im ersten Obergeschoss des romanischen Nordturms, Blick nach Süden.
Romanischer Südturm zwischen Westchor und Langhaus.

12. Jh.

Tympanon

Bogenfeld (Tympanon) von einem Portal der Sebastianskirche, heller Sandstein. 12. Jahrhundert Als die Sebastianskirche 1837 abegtragen wurde, kam das romanische Tympanon mit der Inschrift in die Katharinenkirche. Die Bauinschrift unter einem Denkspruch dankt einem verstorbenen Stifter des Portals mit dem Namen Wernhard.
weiterführende Literatur
[1]
[2]
[3]
[4]
2023
1937
1934/37
19./20. Jh.
1888
1880
1880
1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
um 1880
1872-79
1852
um 1840
1841
18./19. Jh.
1783
1724
1714
1708
1707 / 1714
1702
17. Jh.
um 1700
1682
1641
1637
1635
1628
1620
1619
1619
1618
1611
um 1610
1609
1608
1606
1599
1599
1598
1598
1596
1596
1593
1591
1587
1586
1584
1583
1582
1579
1578
1575
1575
1573
1572-1587
1560
1557
1553
1553
1553
1548
1525
1524
1522
1518/21
1517
1505
1504
1504
1502
15./16. Jh.
sp. 15. Jh.
15. Jh.
15. Jh.
1493
1477
1476
1465
1461
1459
1459
um 1450
1450
1443
1439
1438
1437/44
1431
1425
1423
1415
1415
1414
1411
1410
1407
1407
1401
14.-18. Jh.
13.-15. Jh.
spätgotisch
1397
1383
1383
1362
1348
1347
1332-1333
1331
1317
1317
um 1317
um 1300
um 1300
um 1300
um 1300
1300
13. Jh.
13. Jh.
1297
1262
frühes 13. Jh.
12. Jh.